Theaterbesuch „Andorra“

Am Mittwoch, den 22. März besuchte die Klasse 9 d mit Frau Fritz das Theaterstück „Andorra“ von Max Frisch im Sandkorntheater in Karlsruhe.

Das Drama handelt von Andri, einem vermeintlichen Juden, der durch die antisemitischen Vorurteile seiner Mitbürger eine Rolle aufgedrückt bekommt, die ihm am Ende zum Verhängnis wird.
Mit "Andorra" meint Max Frisch nicht etwa den Kleinstaat in den Pyrenäen, sondern ein fiktives Land, stellvertretend für jede beliebige Gesellschaft.

Das Buch ist aus den 1950er  Jahren und erinnert sehr an das Dritte Reich.

Doch die Voreingenommenheit gegenüber anderen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft ist gerade heute wieder aktuell, was sich auch im Theaterstück widerspiegelte. So lasen zum Beispiel die 'Jemande' (Personen im Buch, die stellvertretend für jeden Menschen stehen) während einer Szene die Bildzeitung mit der Überschrift 'Lügenpresse'.

Später zeigten die Andorraner dem Publikum Schilder mit Sprüchen wie: „Wir sind das Volk!“ und „Ausländer raus!“.

Gegen Ende, als sich der Doktor, der auch verantwortlich war für Andris Tod, unschuldig darstellte und sich aus allem rauszureden versuchte, wurde an Angela Merkel erinnert.

Die Theateraufführung dauerte eineinhalb Stunden und es gab eine 20minütige Pause.

Nach der Pause wurde an der Bühne das Zitat aus der Bibel 'Du sollst dir kein Bildnis machen' eingeblendet, was im Grunde die Hauptaussage des ganzen Dramas ist.

Der Gesamteindruck unserer Klasse war ok bis gut. Manche Dinge waren recht gewagt umgesetzt, was bei einigen auf Begeisterung stieß, aber andere wiederum störte. Doch fast jeder fand, dass sich der Abend gelohnt hatte.

Jule Epple (9 d)