Todo irá bien

Das WHG bleibt im Kontakt mit seinen Austauschschulen

Zweite Station: Tarragona/ Spanien.

Speziell für den Spanienaustausch hat sich Organisatorin Frau Weineck etwas Besonderes ausgedacht: Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse, die Spanisch als Fremdsprache haben, erhielten virtuelle Austauschpartner. Online über die sozialen Medien tauscht man sich aus, redet miteinander und lernt sich kennen. Diese neue Erfahrung wird auch von vielen wertgeschätzt, denn schließlich ist alles besser als gar nichts. Immerhin ergibt sich so die Möglichkeit, online mit dem Austauschpartner/ der Austauschpartnerin in die spanische Welt einzutauchen.

Das Corona-Virus hat die ganze Welt im Griff. Deshalb haben die Schülerinnen und Schüler vor ein paar Wochen gefragt, wie es bei ihren Freunden in Tarragona aussieht. Die derzeitige Lage in Spanien sei nicht perfekt, aber besser als in anderen Ländern, so die Antwort. In Tarragona sei man mit der Bekämpfung des Virus zwar schneller weiter als in anderen spanischen Städten gewesen, jedoch gab es auch hier strenge Regeln. Restaurants durften zunächst nur von 8 bis 17 Uhr öffnen und die Region Tarragona durfte nicht verlassen werden. Von 22 bis 6 Uhr morgens galt eine Ausgangssperre. Auch vom Homeschooling blieben die Spanier nicht verschont: Ca. drei Monate mussten die SchülerInnen zu Hause bleiben. Währenddessen gab es in einigen Fächern Videokonferenzen und in anderen mussten sie Aufgaben bearbeiten. Auch die Prüfungen sind während dieser Zeit ins Wasser gefallen.

Aktuell gibt es in Tarragona aber wieder Präsenzunterricht, wenn auch unter strengen Auflagen: Die verschiedenen Jahrgangsstufen haben unterschiedliche Unterrichtszeiten und feste Sitzplätze und natürlich muss eine Maske getragen werden.

Am meisten vermissen viele Jugendliche die Treffen mit Freunden und der Familie, die gerade in der spanischen Kultur fest verankert sind. Die offenen und herzlichen Spanier können sich nicht mehr traditionell zur Begrüßung umarmen und auf die Wange küssen. Dass sie nicht mehr abends feiern und ausgehen können, bedauern auch viele, gerade weil dies das “Typische“ für die Spanier ist. Um sich in der schwierigen Zeit gegenseitig zu helfen, gab es ein Motto, das in ganz Spanien populär wurde: „Todo irá bien“ (dt. Alles wird gut). Mit diesem aufmunternden Spruch drücken die Spanier ihre Hoffnung aus. Sie wollen endlich wieder ausgehen und gelassen feiern, sich mit anderen Menschen treffen und größtmögliche Normalität genießen. Bis dies eintrifft, wird es wohl noch eine Weile dauern. Aber man kann hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, gerade auch weil immer mehr Spanier gegen das Corona-Virus geimpft werden. Bis dahin bleibt tatsächlich nur zu hoffen, dass die Pandemie bald ein Ende haben wird. Jedoch wollen die Spanier mit ihrer optimistischen Art weiterhin alles tun, um so schnell wie möglich wieder einen sorgenfreieren Alltag zu haben. Und bestimmt kann dann auch wieder der Spanienaustausch mit gegenseitigen Besuchen, wie man ihn gewohnt ist, stattfinden. Bis dahin umarmen wir euch von der Ferne und freuen uns, unsere Freunde möglichst bald wiederzusehen. ¡Hasta luego!

Saskia Kraus K1