40 Jahre Austausch des WHG mit Chennevières: Empfang der deutsch-französischen Schülergruppe im Durmersheimer Rathaus

40 Jahre lang gibt es nun schon den Austausch des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums mit dem Lycée Champlain in Chennevières –und so ging es beim Empfang der Austauschgruppe im Durmersheimer Rathaus auch richtig feierlich zu, als Bürgermeisterstellvertreter Franz Kassel mit seiner Ansprache begann. Genau 56 Jahre nach Unterzeichnung des Elysée-Vertrags mache der nun von Angela Merkel und Emmanuel Macron unterzeichnete Aachener Vertrag offensichtlich, dass Deutschland und Frankreich inzwischen engste Partner seien. Gerade die politischen Ereignisse der letzten Zeit würden aber auch zeigen, wie wichtig es sei, Beziehungen zwischen den Ländern weiterhin aktiv zu pflegen und persönliche Bekanntschaften über die Grenze hinweg zu ermöglichen. Städtepartnerschaften bezeichnete Franz Kassel als „die größten Friedensbewegungen Europas“ und freute sich, dass die 41 Jugendlichen die Chance ergriffen hätten, am Schüleraustausch teilzunehmen. Ganz im Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft überreichte er daraufhin den 20 französischen Gästen eine Medaille der Gemeinde Durmersheim.

Begründer und Organisatoren des deutsch-französischen Austauschs

Dass man einen Austausch wie ein Pflänzchen hegen und pflegen müsse, betonte Direktor Thomas Dornblüth. In seiner Rede erinnerte er daran, dass der Namenspatron des Durmersheimer Gymnasiums, Wilhelm Hausenstein, der erste Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Paris war und die Schule immer großes Interesse an einer Schulpartnerschaft mit Frankreich gehabt habe. In der Hoffnung, dass es noch viele weitere Jubiläen zu feiern gebe, bedankte er sich bei allen Lehrern, die von den Anfängen des Austausches 1978 bis heute zu seinem Gelingen beigetragen haben: Dies waren zu Beginn Annick und Bernard Noel und auf deutscher Seite der inzwischen verstorbene Karl Hermann. Lange Jahre organisierten dann Christa Haitz-Viering und Manfred Jung sehr engagiert den Austausch; auf französischer Seite hatten sie in Micheline Puron und Edith Breitenstein und Marie-Laure Aboulker ihre Partner. Frau Breitenstein war trotz einer Fußoperation auch diesmal wieder im Einsatz, zusammen mit ihren Kollegen Luc Hentz und Bérénice Leroux. Auf deutscher Seite war Antje Kessel die Organisatorin, die sich wieder eine erlebnisreiche Woche für die Gäste aus Chennevières ausgedacht hatte.

Abwechslungsreiches Programm von Durmersheim bis Heidelberg

Vom Rathaus aus ging es ins Heimatmuseum Durmersheim, wo die Jugendlichen eine Menge aus dem früheren Leben in und um Durmersheim erfuhren. Dabei durften sie auch einmal probeweise die Schulbank drücken, ein ganz besonderes „Klavier“ mit Händen und Füßen (!) zum Klingen bringen und gemeinsam mit ihren deutschen Partnern versuchen, ein paar Wörter in Sütterlin zu entziffern.

Für die französischen Gäste standen im Laufe der Woche unter anderem ein Ausflug nach Karlsruhe mit einem Workshop im ZKM, der Besuch des Badischen Landesmuseums und eine Tagesexkursion nach Heidelberg auf dem Programm. Viel Spaß machte allen das gemeinsame Eislaufen im Airpark und schließlich hatten die französischen Schüler auch die Gelegenheit, das WHG einmal von innen kennenzulernen. Hierfür hatte der stellvertretende Schulleiter Thomas Kress ein Sprachanimationsprogramm vorbereitet, bei dem die Jugendlichen in deutsch-französischen Tandems ihre kommunikativen Kenntnisse verbessern konnten.

In ein paar Monaten werden dann die deutschen Schüler nach Chennevières fahren und dort eine Woche lang ihre Partner in ihren Gastfamilien wiedersehen.

Susanne Treiber