Deutschunterricht mal anders –das Kreilos-Theater inszeniert den „Steppenwolf“ am WHG

Das Theaterprojekt „Theatermobilespiele“ des Karlsruher Regisseurs Thorsten Kreilos will Literatur für Schüler erlebbar machen, und so reist der Regisseur mit Schauspieler und Bühne im Kofferraum von Schule zu Schule, um dort sein Theaterstück zu inszenieren.

Den diesjährigen Abiturienten des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums bot sich durch das Kreilos-Theater die Möglichkeit, das Stück vom Steppenwolf auf eine andere Weise kennen zu lernen. 

Die Handlung erzählt von Harry Haller und der inneren Zerrissenheit seiner Persönlichkeit, sowie seinem Weg der Heilung. 

Der Andrang war so groß, dass Schüler in der ersten Reihe keinen Meter von ihm entfernt auf Kissen saßen, so eng war der Musiksaal des Gymnasiums bestuhlt. In einer 60-minütigen Vorführung bespielte der Schauspieler allein die Bühne und schlüpfte währenddessen in verschiedene Figuren. Es war beeindruckend zu erleben, mit welch einer Leichtigkeit es ihm gelang, das Publikum zu bannen und mit auf seine Reise zu nehmen. So war das Theaterstück ein Erlebnis von Literatur, mit der man sich sonst nur im Deutschunterricht auseinandersetzt.

Nach der Aufführung konnten die Schüler dem Darsteller und der Regisseurin des Stücks Fragen stellen. Es machte den Anschein, als hätte die Inszenierung die Schüler zum Nachdenken angeregt, da die ausgiebige Fragerunde bedauerlicherweise aufgrund des Zeitmangels unterbrochen werden musste. Trotz allem half es den Schüler sehr, gemeinsam mit den Schauspielern das Verständnis des Stückes weiter zu vertiefen. 

So war das Theaterstück nicht nur eine gelungene Erweiterung des Deutschunterrichts, sondern auch eine Möglichkeit, einen weiteren Einblick in das Stück von Hermann Hesse zu bekommen.

Matthias Jenkel, K2