Am Mittwoch, den 25.09.2019, begann für 30 Schülerinnen und Schüler des WHG Durmersheim und des WSG Rheinstetten eine aufregende Zeit: Zusammen mit unseren Begleitlehrerinnen Frau Billet-Bröstl und Frau Pabst ging es zum Spanienaustausch in die Weltkulturerbe-Stadt Tarragona.
Am Mittwochnachmittag flogen wir voller Vorfreude auf unsere Austauschpartner von Baden-Baden nach Girona und fuhren danach mit dem Bus in die ca. zwei Stunden entfernte, im Nordosten Spaniens gelegene Hafenstadt Tarragona. An der Privatschule „Collegi Sagrat Cor“ wurden wir herzlich mit Umarmungen und Küsschen begrüßt und erfuhren gleich die freundliche und offene Art der Spanier. Danach gingen wir noch alle zusammen auf die Rambla, die Flaniermeile bis zum Meer, um die bis spät in die Nacht geöffneten Läden, Churros-Stände und Restaurants zu bestaunen. Unsere Gastfamilien lernten wir zu Hause bei einem ersten gemeinsamen Abendessen kennen.
Am nächsten Morgen besuchten alle Deutschen mit den Austauschpartnern bei fast 30 Grad das „Museo del Puerto“, wo wir die verschiedenen Stadtteile Tarragonas bei einer Führung erklärt bekamen. Bevor wir den Nachmittag im „Club Náutico de Tarragona“ bei Wassersportaktivitäten wie Kanu fahren oder Stand-up-Paddling verbrachten, bewunderten wir den Hafen der katalonischen Stadt bei einer kleinen Bootstour. Erschöpft ließen wir den Abend bei einem Eis auf der Rambla ausklingen, wohlwissend, dass dies nicht unser letzter Besuch auf dieser großartigen Allee gewesen sein würde.
Freitags begann unser Tag mit einer Führung durch die Schule unserer Partner. Besonders überraschend für uns war, dass diese Schule von Schülern im Alter von 0 bis 18 Jahren besucht wird, und die „cabezudos“, menschliche Figuren mit riesigen Köpfen, die uns am Eingang elegant gekleidet entgegenblickten. Während die Spanier Unterricht hatten, durften wir zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter Tarragona erkunden. Angefangen bei der Stadtmauer, über die Kathedrale und das Amphitheater durchquerten wir die Stadt. Mit schmerzenden Füßen kamen wir abends wieder an der Schule an und erkundeten in kleinen Gruppen nochmals die Rambla, wobei sich die Restaurants mit den Tapas und die Souvenirshops großer Beliebtheit erfreuten.
Das Wochenende über waren wir mit unseren Gastfamilien unterwegs. Viele trafen sich am Strand, um danach noch anschließend Tapas essen zu gehen, manche waren bei den unzähligen Sehenswürdigkeiten oder auf Familienfesten, um in den spanischen Alltag einzutauchen. Nach dem aufwendig organisierten, tollen und viel bietenden Wochenende begannen sich die ersten schon zu überlegen, was denn beim Rücktausch bei uns in Durmersheim gemacht werden könne.
Am Montag fuhren wir mit dem Zug nach Barcelona. Begeistert von den zahlreichen Monumente der Stadt, wie der „Sagrada Familia“, dem Gotischen Viertel und der Kathedrale, spürten wir am Ende die über 20.000 zurückgelegten Schritte des Tages nicht mehr. Durch unseren Führer, den stellvertretenden Direktor der Schule, erhielten wir auch Einblicke in die kleinen Seitenstraßen Barcelonas mit kleinen, bunten Läden, die man als normaler Tourist wohl sonst nicht entdecken würde.
Der letzte Tag war für viele wahrscheinlich der am meisten herbeigesehnte. Gemeinsam gingen wir nach „Port Aventura“, dem größten, in Tarragona gelegenen Freizeitpark Spaniens. Vor allem die Achterbahnen und Wasserattraktionen in den unterschiedlichen Bereichen boten allen im Halloween verzierten Park großen Spaß. Abends mussten wir dann leider schon wieder unsere Koffer packen und aßen bei unseren Gastgebern nochmals ein typisch spanisches Gericht wie „paella“ oder „tapas“. Besonders gefreut haben sich viele über die kleinen Geschenke, die wir als Erinnerung an die gemeinsame Zeit von den Familien bekommen hatten.
Schließlich kam der Tag der Rückkehr. Wir verabschiedeten uns an der Schule von unseren mittlerweile zu Freunden gewordenen Spaniern und mit manchen Tränen in den Augen war uns allen klar, dass wir die Zeit bis zum Wiedersehen in Deutschland mit Telefonieren und Nachrichtenschreiben überbrücken würden. Nachmittags wurden wir dann in Baden- Baden von unseren Eltern begrüßt und erzählten von unseren Eindrücken dieser tollen und aufregenden Woche in Spanien. Besonders der große Unterschied zwischen der in den meisten Gastfamilien gesprochenen Regionalsprache Katalanisch und dem von uns gelernten Spanisch, das späte Abendessen und die ruhige Art der Spanier werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Wir können es kaum erwarten, Ende März die Spanier in Deutschland begrüßen zu dürfen, und auch wenn wir nicht in einer 800.000-Einwohner-Stadt leben, werden wir alles daran setzen, die Größe unserer Dörfer mit unserer Freundlichkeit, einem tollem Programm und leckeren deutschen Spezialitäten wettzumachen.
Saskia Kraus, Kl.10a