Ein Auslandsjahr in Frankreich

Sophia Haas, die im Sommer 2020 das Abitur am WHG gemacht hatte, zog es nun zu einem Auslandsaufenthalt nach Frankreich. Die Französisch-Lerngruppe 9 b/ 9c wollte wissen, warum und wie es ihr dort gerade geht.

Was genau hat dich nach Frankreich bzw. Paris geführt?

Bei einer Veranstaltung zum Deutsch-Französischen Tag wurde ich auf die Kooperation der IHK Aachen und der Ecole Franco-Allemande de Commerce et d’ Industrie aufmerksam, die es ermöglicht, die Ausbildung zum deutschen Industriekaufmann und ein französisches BTS (ein zweijähriges Kurzstudium) im Bereich Buchhaltung und Management zu absolvieren. Da ich nicht direkt anfangen wollte zu studieren, mich die Themen interessieren und ich mein Französisch verbessern wollte, bin ich dafür nach Paris gezogen.

Wo bist du untergebracht?

Momentan wohne ich in einem Studentenwohnheim.

Wie ist es mit der Maskenpflicht?

Die Maske muss man in Paris seit einigen Monaten tragen, sobald man das Haus verlässt. Gott sei Dank halten sich auch die meisten Menschen daran, weil man zum Beispiel in der Metro schwer den Abstand einhalten kann.

Was schätzt du an deinem Auslandsaufenthalt besonders, was nervt dich eher?

Ich habe bereits viele Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und mit unterschiedlichen Geschichten kennengelernt. Und Paris ist als Stadt natürlich auch super interessant und vielseitig.

Mich stört, dass man in Frankreich vor allem im schulischen Bereich wenig Eigenverantwortung übernehmen kann. Das Schulgelände beispielsweise ist abgegrenzt und der Zaun öffnet sich erst zum Schulschluss, sodass man selbst in einer Freistunde nicht früher gehen kann.

Gehen die Schüler in Frankreich noch “in echt” in die Schule?

Seit dem zweiten „confinement”, also dem zweiten Lockdown, wird an den Universitäten wieder nur noch online unterrichtet. Schüler gehen allerdings weiter zur Schule, müssen dort aber auch schon seit einigen Monaten durchgängig eine Maske tragen.

Wenn auf Homeschooling umgestellt wurde: Gibt es Noten?

Während des ersten Lockdowns zu Beginn des Jahres fand in Frankreich wie bei uns auch kein Präsenzunterricht statt. Noten gab es in dieser Zeit wenige, manche Schüler mussten aber zum Beispiel in den Sprachen Hausarbeiten abgeben.

Dein Geheimtipp für Paris:

Mein erster Tipp wäre die Dachterrasse der Galerie la Fayette, welche man kostenlos betreten kann und einen wunderschönen Blick auf Paris ermöglicht.

Mein zweiter Tipp wäre die Gegend rund um die Place de la Contrescarpe: Diese gehört zu einem nicht so touristischen Ausgehviertel beim Quartier Latin, in dem es bei der Crêperie “Kantina” auch die (meiner Meinung nach) besten Crêpes der Stadt gibt.

(Sophia Haas, Abiturientin 2020 des WHG)