WHG trotz(t) Corona - Schulstart unter Pandemiebedingungen

Das Corona-Virus hat das neue Schuljahr anders als üblich starten lassen. Schon in den Sommerferien sorgte die Pandemie für schlaflose Nächte bei den Schulleitern und dem Kollegium des WHG. Viele in der Verwaltung mussten nach einer kleinen Pause durcharbeiten, um den neuen Schulalltag zu organisieren. Angefangen bei dem ersten Lockdown im März mussten Hygiene- und Organisationspläne erstellt werden, die es dann durch nachfolgende Verordnungen und Verlautbarungen des Kultusministeriums und des Regierungspräsidiums weiterzuentwickeln galt. Zuletzt musste die Corona-Verordnung vom 14.09.20 mit eingepflegt werden, bevor das neue Schuljahr beginnen konnte.

Das Organisationsteam

Federführend verantwortlich für die Organisation war die erweiterte Schulleitung, die aus Direktor Thomas Dornblüth, dem stellvertretenden Schulleiter Thomas Kress und den Abteilungsleitern Jens Bina, Sabine Hurst und Lydia Grabow besteht. Präsentationen, die das neue System erläuterten, mussten pünktlich fertiggestellt, Konferenzen geplant und Schilder im ganzen Schulhaus verteilt werden. Co-Direktor Kress ist stolz auf die Schule, das Kollegium und die Schüler. Auch wenn er im Gesamten verantwortlich war und alles koordinierte, sei das Ergebnis doch die Leistung aller. Nur gemeinsam als Schule habe man das schaffen können. Ein hohes Maß an Sorgfalt und Organisationstalent sei essenziell gewesen, um u.a. verschiedene Vorschriften und Änderungen für die Oberstufe zu verwirklichen. Hinzu kommt die Schwierigkeit, dass das WHG momentan saniert wird und dadurch weniger Räume zur Verfügung stehen und extra mit den Architekten ob der Umsetzung der Pläne gesprochen werden musste. Im Einzelnen sorgte Sabine Hurst für die konkrete Umsetzung, Kerstin Kohlbeck erstellte die Stundenpläne und managte mit Herrn Kress die Aufteilung der Flure und Treppen in verschiedene Bereiche für die Klassenstufen.

Zwei Zeitschienen

Dazu wurde die Schule in zwei Zeitschienen aufgeteilt, die 30 Minuten voneinander entfernt liegen. Durch die zeitliche Trennung soll auch eine räumliche Trennung entstehen, die aber auch mit dem KVV vereinbart werden musste. In die erste Zeitschiene fallen somit die Klassenstufen 5,10,K1 und K2. Für die Klassenstufen 6,7,8 und 9 im zweiten Zeitabschnitt verschieben sich der Stundenplan und damit die Pausen um eine halbe Stunde nach hinten. Der Nachmittagsunterricht bleibt bei allen gleich. Hinzu kommen die verschiedenen Laufwege und Pausenbereiche der Klassenstufen. Dazu war Kunstlehrer Hans-Peter Funk in den Ferien mehrere Tage im Einsatz, um mit Spraydosen die Pausenbereiche farblich zu markieren. Trotzdem, das gibt Herr Kress zu, herrsche Nachjustierungsbedarf. So wünsche sich etwa die 9. Klassenstufe dingend auch einen Pausenbereich im Freien, weil sie bisher nur Bereiche im Inneren des Schulgebäudes hat. Er hat es sich darum aktuell zur Aufgabe gemacht, ein kleines „Außenreservat“ für die Neuner zu schaffen.

Bei den ganzen Änderungen sind auch die Anforderungen an die Lehrer gewachsen, die doppelte Schichten bei der Pausenaufsicht schieben müssen, durch den Zeitunterschied der beiden Zeitschienen mehr Lücken im Stundenplan haben und bei allen Maßnahmen auf eventuelle Schulschließungen und Online-Unterricht vorbereitet sein wollen.

Eingrenzung bei eventuellen Corona-Infektionen

Um Corona-Infektionsketten nachverfolgen und begrenzen zu können, soll es innerhalb der einzelnen Jahrgangsstufen so kleine Gruppen wie möglich geben. Dafür werden alle Klassen in Sport momentan koedukativ unterrichtet. In den Pausen muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Maske tragenden Schülern gehalten werden. Nur in manchen Fällen, wie Religion oder in den Fremdsprachen mit geklappten Klassen, muss man von dieser Regelung abweichen. Das mache die Nachvollziehbarkeit von Infektionen für das Gesundheitsamt zwar kniffeliger, sei aber nicht anders möglich gewesen.

Außergewöhnlich: Das „Wäscheklammersystem“

Außergewöhnlich bei allen getroffenen Maßnahmen ist das „Wäscheklammersystem.“ Um für eine Begrenzung der Personen auf den Toiletten zu sorgen, musste sich die Schulleitung etwas einfallen lassen. Nach verschiedenen Einfällen und dem Austausch mit anderen Schulen, von denen man Dinge aufgreifen konnte, sie aber natürlich immer auf die Gegebenheiten des WHG anpassen musste, kamen Herr Kress und Frau Kohlbeck auf die Wäscheklammern. Jeder Schüler besitzt nun eine Wäscheklammer, die er beim Betreten der Toiletten an ein Schild am Toiletteneingang hängen muss. Beim Verlassen wird die Holzklammer wieder mitgenommen, um draußen Wartenden wiederum den Einlass zu ermöglichen. Höchstens fünf Personen gleichzeitig dürfen die Toiletten benutzen. Bei der Organisation habe zudem Christiane Weineck geholfen, die für den Bereich „Gesunde Schule“ zuständig sei: Dies sei ein Posten, den es neben dem WHG an nur an wenigen Schulen gebe, wie Herr Kress betont. Mit ihr habe er auch über den bevorstehenden Feueralarm gesprochen, der als Probe dieses Mal unter Corona-Bedingungen stattfinden muss.

Lob für das Einhalten der Maßnahmen

Mit dem Einhalten der Regeln ist Herr Kress sehr zufrieden. Auch wenn es anstrengend sei, sich an alles zu halten und die Logik dahinter zu verstehen, weist er auf das Fingerspitzengefühl, die Eigenverantwortung und das Verantwortungsgefühl der Schüler/innen hin, die den Schulstart unter der pädagogischen Verantwortung der Lehrer begleiteten.

Ihm ist klar, dass alle auf Hochtouren arbeiteten und man versuche vor allem, trotz der Pandemie eine gute Stimmung zu haben. Herr Kress ist sich absolut sicher, dass das WHG über Konzepte verfüge, die bei komplexen Geschehen funktionierten. Hier zahle sich alles aus, wofür man über die Jahre gearbeitet habe. Wichtig sei, die Dinge positiv zu sehen und als Team gegen die Sache anzukämpfen. Schließlich könne man nur gut lernen, wenn es einem gut gehe.

Saskia Kraus, K1