Ausbildung zum Lehrerberuf

Mitten im Lockdown beginnt für fünf Referendarinnen ihre Zeit am WHG

Am 05.02.2021 war es für fünf neue Referendarinnen endlich so weit: Für Kathrin Goldenstedt, Sandra Haas, Isabell Klehr, Sarah Weinbrecht und Nicoline Weyhenmeyer begann das Referendariat am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium in Durmersheim - wenn auch unter Corona-Bedingungen.

Dazu empfingen Schulleiter Thomas Dornblüth und stellvertretender Schulleiter Thomas Kress die angehenden Lehrerinnen zuerst in der Mensa. Dort lernten sich alle gegenseitig kennen und erhielten Informationen zur Schule und Medienausstattung. Mittags trafen die Referendarinnen ihre Mentoren und Fachbetreuer - entweder draußen bei einem Spaziergang oder online. Von diesen werden sie durch die praktische Ausbildung begleitet, sie sind ihre Ansprechpartner bei Fragen und Problemen und fungieren somit als „Wegweiser“ während der letzten eineinhalb Jahre umfassenden Phase, bis die Referendarinnen fertig ausgebildete Lehrerinnen sind.

Das Padlet als Mittel zum Kennenlernen

Um den “Neuen“ den Einstieg so leicht wie möglich zu gestalten, dachte sich der stellvertretende Schulleiter Thomas Kress etwas Neues aus und erstellte ein Padlet, eine Art Online-Pinnwand. Neben einem Steckbrief und einem Vorstellungsvideo über sich selbst, durfte jede der fünf ihre Vorstellungen und Wünsche an das Referendariat aufschreiben, damit ihre Kollegen im „Digitalen Lehrerzimmer“ darauf eingehen können. Thomas Kress ist es nämlich wichtig, dass sich die Referendarinnen als Team verstehen. Es solle keine Konkurrenz entstehen. Dazu hat er auch seit Beginn seiner Zeit am WHG eingeführt, dass alte Referendare Patenschaften für die neuen Referendare übernehmen.

Kein Nachteil wegen der Pandemie

Im Gespräch zeigte sich Thomas Kress zudem sehr zuversichtlich, dass die Referendarinnen durch die Corona-Pandemie keinen Nachteil haben. Es sei zwar vieles erst einmal online und deshalb schwieriger, ein Gefühl für die Menschen zu bekommen und eine menschliche Bindung aufzubauen. Jedoch müsse in dieser „komplexen Situation“ die Gesamtheit der Faktoren gesehen werden. So funktioniere Microsoft Teams, die Plattform, über die das Homeschooling am WHG abläuft, sehr gut, weil man durch gute Unterrichtsstrukturen dicht an der Didaktik von “richtigem“ Unterricht sein könne. Für die Referendarin Isabell Klehr gibt es auch große Chancen durch Corona. Die Digitalisierung ermögliche vieles in Corona-Zeiten und Isabell Klehr glaubt, vieles, das man sonst nicht wüsste, auch nach Corona im Unterricht anwenden zu können. Diese Chance sieht auch Thomas Kress. Er ist überzeugt, dass hybride Lernformen auch in Zukunft erhalten bleiben werden, da digitale Mittel den Unterricht nur bereichern könnten.

Mögliche Herausforderungen in den kommenden Wochen

Jedoch befürchtet er, dass die Referendarinnen nicht genügend oder zu kurze Präsenzphasen erleben könnten, wenn die Pandemie noch länger andauere. Die Interaktion sei nämlich online völlig anders als im Präsenzunterricht. Das sieht Isabell Klehr auch so. Ein Gefühl für die Klasse zu bekommen, sei per Videokonferenz schwieriger und dauere länger. Gerade online vermisse sie die Schülergesichter, weil man sich verständlicherweise nicht vorstellen kann, wer hinter den Profilen mit den jeweiligen Namen steckt. Nur die Stimmen zu hören sei zwar auch sehr spannend, aber für ein richtiges Gemeinschaftsgefühl brauche man die Gesichter. Sie ist aber sehr froh, dass Online-Unterricht am WHG überhaupt stattfindet. Gerade deshalb freut sie sich auf ihre ersten Unterrichtsstunden in ihren Fächern Englisch und Französisch in den kommenden Wochen.

Parallel dazu veranstalten die beiden Schulleiter alle zwei Wochen Schulseminare. Die Referendarinnen am WHG sollen dazu ermutigt werden, alles mit Liebe zu den Schülern und zu dem Fach zu tun- und so steht es auch auf dem Padlet: Gute Lehrer verleihen ihren Schülern Flügel.

Saskia Kraus/ K1